Die "Vergeltungswaffen": V1 und V2, als letzte Hoffnung gro?angekündigt, kommen zum Einsatz. Wie ein wandernder, leuchtender Punkt ist die erste Rakete, die V2 zu sehen. Die V1 mit ihrem Staustrahltriebwerk wird bei Eckfeld gestartet und heult mit mächtigem Geräusch heran. Fehler im Steuerungssystem und Sabotage in den Fertigungsstätten führen zu häufigen Abstürzen nach kurzer Flugdauer. Auch unser Ort bleibt nicht verschont: in und um Salm gehen ca. 21 Stück nieder. Im Graben, Auf dem Hahn und unterhalb des heutigen Anwesens Dieter Jung sind Einschläge zu verzeichnen. Sieht man von den Schäden an den Häusern ab, so ist auch ein Todesopfer (Christian Krones, 20.12.) zu beklagen.

Eine Rauchfahne hinter sich herziehend, stürzt ein deutsches Jagdflugzeug brennend bei der Flur "Auf der Moll" ab. Der Pilot versucht sich mit dem Fallschirm zu retten, bleibt aber am Flugzeug hängen und findet den Tod. Seine Leiche wird geborgen und ins ehemalige Spritzenhaus im alten Schulkeller gebracht; weiteres ist nicht bekannt. Zuerst wurde vermutet, es sei ein Sohn unserer Gemeinde. Nach einem Beschu?rettet sich ein amerikanischer Pilot mit dem Fallschirm. Er landet etwa in der Gemarkung "Hillscheid". Er wird gefangengenommen und nach Daun in Gewahrsam gebracht.


Abb. 18 V 1 im Flug

 

1945: Die Niederlage, Stunde Null
Zum Jahresanfang steht die Niederlage im Westen fest, die Front gerät in Bewegung.
Die grausamen Vorboten unsäglichen Leides und die Hoffnung auf ein baldiges, wenn auch gräßliches Ende erreichen uns mit dem Zusammenbruch im Osten. Alles, was wir anderen Völkern angetan haben, entlädt sich jetzt auf uns.

Vertreibung, Raub und Mord sind an der Tagesordnung. Bei uns zeigt sich die ganze Härte am 2.1. mit einem Bombenabwurf auf Rom. 6 Zivilpersonen und 10 Soldaten werden getötet, 2 Hauser zerstört. Die gesamte Familie Schneider kommt dabei um, eine erschütternde Bilanz. Die wenigen noch im Ort verbliebenen alten Männer und Frauen müssen die tägliche Arbeit unter Lebensgefahr verrichten; auf alles, was sich bewegt, wird von feindlichen Jagdbombern geschossen. Vor und hinter dem Ort werden aus Fichtenstämmen und Erdreich Panzersperren errichtet. An den Straßen werden Splittergräben ausgehoben zum Schutz vor anfliegenden Flugzeugen. Ein aus Richtung Weidenbach angreifendes amerikanisches Jagdflugzeug stürzt bei Rom (Hasendell) ab. Der Pilot kann sich retten.

Fluchtartig, ohne ernsthaften Widerstand zu leisten, setzen sich die deutschen Soldaten ab und machen ihre Geschütze unbrauchbar. Durch den Rückzug verstopfen sie mit ihren Fahrzeugen die kaputten Straßen, nachdem schon Tage vorher von der nahenden Front der Geschützdonner zu hören war. Am Montag, dem 5. März ist es dann so weit: Am frühen Nachmittag wird ein amerikanischer Aufklärer beobachtet. der über Weidenbach seine Kreise zieht. In den Vorabendstunden erscheinen dann die Spitzen der 4. US-Panzerdivision General Pattons von Weidenbach her kommend. Die Einnahme von Salm geht ohne Kampf vor sich, da der Ort von deutschen Soldaten geräumt ist; diese sind in Richtung Prümscheid weitergezogen. In einem Funkspruch der 4. amerikanischen Panzerdivision vom Morgen des 6. März heißt es: "5.15 Uhr: Panzer haben die Brücke in Oberstadtfeld unzerstört genommen und halten sie. Die Orte Salm und Wallenborn besetzt und gehalten:" Aber leider ist noch nicht alles vorbei. Am 6. März wird Jakob Knauf beim Aufsuchen des Pfarrhauskellers getötet, unsinniger deutscher Beschu? hat die angrenzenden Ökonomiegebäude total zerstört. Auch die Kirche hat dabei schwere Schäden erlitten. Im Dorf entstehen mehrere kleine Brände.

Endlich ist der ganze Spuk vorbei, eine traurige Arbeit mu?getan werden: 20 gefallene Soldaten sind zu beerdigen. Auf dem jetzigen Grundstück Gilles Johann am Galgen (Ober den Rüben) wird ein Ehrenfriedhof errichtet. Hier finden sie mit den in Rom umgekommenen Soldaten eine würdige Ruhestätte. Diese ist jedoch nur von kurzer Dauer. Mit der Zusammenlegung mehrerer kleinerer Friedhöfe werden die Soldaten und Zivilangehörigen in der Zeit vom 26.6. bis 28.7.1954 umgebettet und in Kolmeshöhe bei Bitburg beigesetzt.

Abb. 19 Erdbunker als Verteidigungsstellung

Aber nicht nur Menschen, auch Tiere, vornehmlich Pferde haben ihr Leben gelassen. Ihre Kadaver wurden in einem V 1 -Trichter verscharrt. Die Gegend lag voller Munition und Kriegsgerät aller Art. Überall lauem Gefahren mit noch jahrelang nachwirkenden Folgen. Mit der Kapitulation am 8.5. ist alles vorbei. 34 Männer aus unserem Ort fielen im Zweiten Weltkrieg als Soldat. Deutschland, oder was davon noch übriggeblieben ist, wird in 4 Besatzungszonen eingeteilt Am 7.6. lösen französische Truppen die Amerikaner bei uns ab. Wie schon nach dem 1. Weltkrieg werden wir französische Besatzungszone. Nachts ziehen plündernde ehemalige russische Gefangene über Land und überfallen Hauser. Nach Vorsprache von Pfarrer Heil auf der französischen Kommandantur darf eine bewaffnete Heimwehr aufgestellt werden. Die Gewehre werden in der Sakristei aufbewahrt. Alle männlichen Jugendlichen ab dem - - 14. Lebensjahr werden zum Holzfällen verpflichtet, Familien mit Pferden müssen Spanndienste leisten. Als Entlohnung erhalt man aus ehemaligen Wehrmachtsbeständen 3 Pfund Salz, das in Bettenfeld gegen einen Zentner Korn eingetauscht werden kann.

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